Sie zählen zu den harten Nüssen des Stundenplans: Mathe, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, die „MINT“-Fächer. Jetzt rührt im Landkreis eine Initiative die Werbetrommel für die Disziplinen, die sich unter der Abkürzung „MINT“ vereinigen. Denn Ingenieure und Techniker braucht das Land.
Im Landkreis ist der emeritierte TU-Professor Wilfried Huber an den Schulen aktiv und selbst mit vor Ort, wenn interessierten Kindern die verschiedenen Sparten von „MINT“ anhand von Experimenten vorgeführt oder Lehrer fortgebildet werden sollen. Und: Er hat Mitstreiterin und „MINT-Zauberin“ Maren Heinzerling in den Landkreis gebracht.
Durch seine Mitarbeit im „MINT“-Netzwerk und im Nationalen Forum erfuhr Wilfried Huber von ihrem Berliner Projekt „Zauberhafte Physik in Grundschulen“. „Das habe ich vergangenes Jahr im Herbst kennengelernt und heuer im Frühjahr nach Freising geholt.“ Im April „zauberte“ die Initiatorin des 2007 ins Leben gerufenen Projekts, Diplom-Ingenieurin Maren Heinzerling, das erste Mal in einer zweiten Klasse der Paul-Gerhardt-Schule.
Daraufhin erstellte der Elternbeirat einen ersten Versuchskoffer. Im Juli hielt Heinzerling eine weitere Probestunde zum Thema „Wir zaubern mit Wasser“ in der dritten Klasse ab.
Die Ingenieurin hat mit ihrem seit sechs Jahren in Berlin laufenden Projekt inzwischen sieben Versuchseinheiten (Luft, Wasser, Strom, Magnete, Kraft, Reibung, Hebel) zusammengestellt. Huber: „Das Repertoire umfasst insgesamt über 100 Experimente, die hundertfach an Grund- und Hauptschulen erprobt und detailliert dokumentiert wurden.“
Die Versuchsutensilien sind relativ preiswert: Sie stammen aus dem Umfeld von Grundschulkindern, sind Kindern und Lehrkräften also vertraut, vermeiden Schwellenängste und können von den ehrenamtlichen Physikpaten (ehemalige Ingenieure,Physiker, Lehrkräfte im Ruhestand) zum Teil selbst erstellt werden.
Allen Protagonisten des „MINT“-Projekts liegen die Grundschulen am Herzen: „Dort werden Kinder aller Bildungsschichten erreicht und die Weichen für die weiterführenden Schulen gestellt.“ Hier würden Kinder „noch vor ihrer Pubertät erreicht“ und nachweislich erste Interessenschwerpunkte gelegt. Neben Angeboten für Kinder und Jugendliche organisiert die „Initiative MINT“ auch Lehrerfortbildungen. Huber: „Nur wenn die Pädagogen die von außen eingebrachten ‚MINT‘-Angebote in den normalen Unterricht integrieren, ist Nachhaltigkeit gewährleistet.“ So wurden bereits künftige Erzieherinnen und Sozialpädagoginnen der Staatlichen Fachakademie für Sozialpädagogik mit physikalischen Experimenten vertraut gemacht.
Wilfried Huber ist aber neben der Paul-Gerhardt- mit weiteren Schulen im Kontakt. So hat es eine Fortbildung zur Integration von graphischen Geräten in den Mathematikund den naturwissenschaftlichen Unterricht für Lehrer aller Gymnasien, der FOS/BOS, der Real- und Mittelschulen gegeben - unterstützt von Texas Instruments und der AOK.
„Erfolgsentscheidend bei allem Bemühen und Streben ist das Interesse der Lehrkräfte, des Schulleiters oder des Eltembeirats, und vor allem das Auftreiben von Sponsorengeldern“, sagt Huber.
Wie das dann aussieht, kann man hier sehen.